USA beschlagnahmt Bitcoin von Betrugsnetzwerk

USA beschlagnahmen über 127.000 Bitcoin von globalem Betrugsnetzwerk

Die US-Behörden haben eine massive Operation gegen die kriminelle Organisation Prince Group durchgeführt und dabei über 127.000 Bitcoin im Wert von mehr als 14 Milliarden US-Dollar beschlagnahmt. Dies ist die größte Bitcoin-Beschlagnahmung in der Geschichte der USA und deckt ein globales Netzwerk von Zwangsarbeit, Erpressung und Online-Betrug auf.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die USA haben 127.271 Bitcoin beschlagnahmt, die mit dem globalen Betrugsnetzwerk der Prince Group in Verbindung stehen.
  • Der Gründer Chen Zhi und seine Organisation werden der Ausbeutung von Opfern und massiver Geldwäsche beschuldigt.
  • Die Beschlagnahmung stellt den angeblichen "größten Bitcoin-Hack aller Zeiten" infrage und enthüllt eine ausgeklügelte Geldwäsche-Infrastruktur.
  • Die US-Behörden stehen vor der Herausforderung, beschlagnahmte Vermögenswerte an Opfer zurückzugeben und rechtliche Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte zu schaffen.

Das Netzwerk der Prince Group

Im Zentrum der Ermittlungen steht Chen Zhi, auch bekannt als Vincent, der Gründer der Prince Holding Group. Diese in Kambodscha ansässige Organisation soll ein globales kriminelles Netzwerk betrieben haben, das sich hinter legitimen Geschäftsaktivitäten in über 30 Ländern verbarg. Die Gruppe wird beschuldigt, "Forced-Labor Scam Compounds" betrieben zu haben, in denen Menschen zur Durchführung von Krypto-Betrügereien, bekannt als "Pig Butchering", gezwungen wurden. Opfer weltweit verloren dadurch Milliarden von Dollar.

Die größte Bitcoin-Beschlagnahmung der Geschichte

Das US-Justizministerium hat parallel zur Anklage gegen Chen Zhi und seine Komplizen eine zivilrechtliche Anordnung zur Beschlagnahmung von 127.271 Bitcoin erwirkt. Diese Kryptowährung, deren Wert derzeit über 14 Milliarden US-Dollar beträgt, gilt als Ertrag aus den Betrugs- und Geldwäscheoperationen. Die Behörden haben die Kontrolle über die "Unhosted Wallets" erlangt, deren private Schlüssel sich zuvor im Besitz von Chen befanden. Dies markiert die bisher größte Bitcoin-Beschlagnahmung durch eine US-Behörde.

Geldwäsche und die Rolle von LuBian

Die Prince Group nutzte ein komplexes Geflecht aus legitimen Unternehmen, Briefkastenfirmen und Offshore-Gesellschaften, um illegale Gelder zu verschleiern und in den Finanzkreislauf einzuschleusen. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der Bitcoin-Mining-Pool LuBian. Der angebliche "größte Bitcoin-Hack aller Zeiten" im Jahr 2020, bei dem rund 127.426 BTC aus LuBian-Wallets verschwanden, wird in der aktuellen Anklageschrift nicht erwähnt. Stattdessen wird Chen Zhi als Betreiber von LuBian identifiziert, was darauf hindeutet, dass der "Hack" eine Inszenierung zur Verschleierung der Herkunft der Gelder war. Nur etwa 30% der Gelder auf LuBians Adressen stammten aus neu geschürften Bitcoin, was auf eine Vermischung mit illegalen Erlösen zur Geldwäsche hindeutet.

Auswirkungen und zukünftige Herausforderungen

Die Beschlagnahmung von 127.271 Bitcoin, was etwa 0,6 % der gesamten jemals existierenden Bitcoin-Menge entspricht, erhöht den Bitcoin-Bestand der USA auf fast 325.000 BTC. Die zivilrechtliche Konfiszierung wirft jedoch Fragen bezüglich der Rückgabe an die Opfer auf, da die Beweislast bei den Geschädigten liegt und Rückgaben in der Vergangenheit selten waren. Kritiker bemängeln "perverse Anreize" für Behörden, beschlagnahmte Vermögenswerte zu behalten. Forderungen nach klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte und die Regelung des Umgangs mit beschlagnahmten Kryptowährungen werden laut. Der Fall Chen Zhi verdeutlicht die immense Dimension transnationaler Cyberkriminalität und die Notwendigkeit, Opferschutz, staatliche Macht und die Zukunft digitaler Vermögenswerte in Einklang zu bringen.

Quellen