Russlands Zentralbank plant eine regulierte Integration von Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten in das nationale Finanzsystem. Diese Entscheidung folgt der Anerkennung der breiten Nutzung von Kryptowährungen durch die Bevölkerung und zielt darauf ab, eine eigene Infrastruktur für den Schutz der Nutzer und die Erzielung wirtschaftlicher Vorteile zu schaffen.
Wichtige Erkenntnisse
- Rund 20 Millionen Russen nutzen Kryptowährungen, hauptsächlich Bitcoin.
- Die Zentralbank bereitet Banken auf die Arbeit mit digitalen Assets unter strengen Auflagen vor.
- Russland setzt auf Regulierung statt auf Verbote, um von der Krypto-Ökonomie zu profitieren.
Krypto-Nutzung in Russland
Der stellvertretende russische Finanzminister Ivan Chebeskov hat die signifikante Verbreitung von Kryptowährungen in Russland hervorgehoben. Schätzungen zufolge nutzen etwa 20 Millionen Bürger, was rund 13,7 % der Bevölkerung entspricht, digitale Währungen. Ende März 2025 beliefen sich die digitalen Vermögenswerte russischer Bürger auf Krypto-Börsen auf umgerechnet 10,15 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 62,1 % auf Bitcoin, 22 % auf Ethereum und 15,9 % auf Stablecoins wie USDT und USDC.
Chebeskov begründet die Notwendigkeit einer staatlichen Regulierung mit dieser breiten Akzeptanz. Ziel sei es, die heimische Finanzinfrastruktur weiterzuentwickeln, Nutzer zu schützen und erweiterte Kontrollmöglichkeiten zu schaffen. "Da sie bereits damit arbeiten, brauchen wir eine eigene Infrastruktur, um die Bürger zu schützen und sowohl wirtschaftliche als auch technologische Vorteile zu erzielen", erklärte er.
Banken dürfen mit Kryptowährungen arbeiten
Nachdem im März bereits ein geregelter Krypto-Handel für "hochqualifizierte" Investoren vorgeschlagen wurde, kündigte Vladimir Chistyukhin, stellvertretender Gouverneur der Zentralbank, nun einen regulierten Rahmen für Krypto-Aktivitäten von Banken an. Die Zentralbank prüft derzeit strenge regulatorische Anforderungen, wie Mindestreserven und Kapitalbeschränkungen, um sicherzustellen, dass der neue Sektor die Bankgeschäfte nicht dominiert. Bereits im Mai wurde Banken empfohlen, ihre Krypto-Engagements auf etwa 1 % ihres Eigenkapitals zu begrenzen, während die Risikobewertungsregeln noch ausgearbeitet werden.
Russlands Öffnung für Krypto
Diese Entwicklungen signalisieren eine deutliche Öffnung Russlands gegenüber Kryptowährungen und eine Abkehr von früheren Verboten. Die Legalisierung des Bitcoin-Minings und die mögliche Nutzung von Kryptowährungen im internationalen Handel zeigen das Bestreben, wirtschaftlich von diesem Sektor zu profitieren. Die Regierung setzt zunehmend auf Regulierung, um Finanzinstituten die Teilnahme am Markt in einem kontrollierten Rahmen zu ermöglichen. Für Anfang 2026 sind weitere Schritte geplant, darunter Umfragen zu Krypto-Investitionen und -Krediten.