Gestern sorgte eine bemerkenswerte Transaktion in der Bitcoin-Wallet der US-Regierung für Aufsehen, als 19.800 Bitcoin im Wert von fast 2 Milliarden US-Dollar an den Verwahrdienst Coinbase Prime Deposit gesendet wurden. Diese Bewegung wirft Fragen auf, ob die US-Regierung ihre Bitcoin verkauft, bevor Donald Trump als Präsident die Kontrolle übernehmen kann.
Wichtige Erkenntnisse
- Die US-Regierung hat 19.800 Bitcoin an Coinbase Prime Deposit gesendet.
- 10.000 Bitcoin wurden in die "Hot Wallet" von Coinbase transferiert, was auf einen möglichen Verkauf hindeutet.
- Die Bitcoin stammen von James Zhong, der wegen Betrugs verurteilt wurde.
- Der Bitcoin-Preis fiel nach der Ankündigung um fast 2.000 US-Dollar.
Hintergrund der Transaktion
Laut Arkham Intelligence, einer Analysefirma für Blockchain-Daten, wurden die 19.800 Bitcoin, die gestern transferiert wurden, als konfiszierte Coins von James Zhong identifiziert. Zhong hatte 2012 über das Darknet-Marktplatz Silk Road mehr als 50.000 Bitcoin gestohlen und wurde 2022 von den Behörden gefasst.
Die US-Regierung hat in der Vergangenheit bereits Bitcoin verkauft, die aus ähnlichen Beschlagnahmungen stammen. Im März 2022 wurden fast 10.000 BTC aus dem gleichen Fundus verkauft.
Verschiebung oder Verkauf?
Auf den ersten Blick könnte die Transaktion als bloße Verschiebung von Beständen interpretiert werden. Der U.S. Marshals Service (USMS) hat im Juli 2023 eine Partnerschaft mit Coinbase Prime zur Sicherung und zum Handel digitaler Vermögenswerte eingegangen.
Jedoch zeigt eine genauere Analyse, dass 10.000 der 19.800 Bitcoin direkt in die "Hot Wallet" von Coinbase geflossen sind. Arkham Intelligence klassifiziert dies als Abfluss von Bitcoin aus den Beständen der US-Regierung.
Auswirkungen auf den Bitcoin-Markt
Die Reaktion des Bitcoin-Marktes auf diese Transaktion war negativ. Der Preis fiel innerhalb von zwei Stunden von über 97.000 US-Dollar auf unter 95.000 US-Dollar. Dies könnte auf den erwarteten Verkaufsdruck durch die 10.000 Bitcoin zurückzuführen sein, die fast eine Milliarde US-Dollar wert sind.
Obwohl Unternehmen wie MicroStrategy in den letzten Wochen große Mengen Bitcoin gekauft haben, haben Verkäufe durch Regierungen oft eine negative Signalwirkung auf den Markt. Dies ist besonders relevant, da die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve unter der kommenden Präsidentschaft von Donald Trump diskutiert wird.
Trumps Versprechen und die Zukunft
Donald Trump, der am 20. Januar 2025 als Präsident vereidigt wird, hat versprochen, die bereits konfiszierte Bitcoin nicht zu verkaufen und sie als strategisches Gut zu behandeln. Sollte die US-Regierung jedoch weiterhin Bitcoin verkaufen, könnte dies Trumps Pläne gefährden.
Aktuell hält die US-Regierung noch 198.109 Bitcoin, was einem Wert von etwa 19 Milliarden US-Dollar entspricht. Vor zwei Jahren waren es noch über 240.000 Bitcoin. Wenn Trump sein Versprechen einhält und bis zu seiner Amtseinführung keine weiteren Verkäufe stattfinden, könnte er mit diesem Bestand eine strategische Reserve aufbauen.
Fazit
Die jüngsten Aktivitäten der US-Regierung in Bezug auf Bitcoin werfen viele Fragen auf und könnten weitreichende Auswirkungen auf den Markt und die zukünftige Bitcoin-Politik der USA haben. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und ob Trump seine Versprechen einhalten kann.