Der Grosse Rat des Schweizer Kantons Bern hat mit großer Mehrheit beschlossen, das Potenzial von Bitcoin-Mining für die Energiepolitik des Kantons zu überprüfen. Dies geschah auf Initiative der überparteilichen „Parlamentarischen Gruppe Bitcoin“, die eine Analyse der Möglichkeiten und Herausforderungen des Bitcoin-Minings in Bern anregte.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Grosse Rat hat mit 85 zu 46 Stimmen für die Überprüfung des Bitcoin-Minings gestimmt.
- Die „Parlamentarische Gruppe Bitcoin“ sieht Potenzial in der Nutzung ungenutzter Energie durch Mining.
- Der Regierungsrat hatte zuvor eine Ablehnung des Antrags empfohlen, sieht jedoch nun die Notwendigkeit eines Berichts.
Hintergrund des Antrags
Am 14. März 2024 reichte die „Parlamentarische Gruppe Bitcoin“ einen parlamentarischen Vorstoss ein, um das Potenzial von Bitcoin-Mining für den Kanton Bern zu analysieren. Die Gruppe, bestehend aus 23 von 160 Abgeordneten, argumentiert, dass andere Länder, wie Texas, bereits erfolgreich Bitcoin-Mining in ihre Energiepolitik integriert haben. Der Antrag fordert, dass der Regierungsrat einen Bericht erstellt, der folgende Punkte behandelt:
- Identifizierung ungenutzter Energiequellen im Kanton Bern.
- Möglichkeiten zur Nutzung dieser Energie durch Bitcoin-Mining.
- Potenzielle Beiträge des Bitcoin-Minings zur Stabilisierung des Elektrizitätsnetzes.
Regierungsrat und seine Bedenken
Der Regierungsrat hatte im September eine Ablehnung des Vorstosses beantragt. Er argumentierte, dass der Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks ein internationales Thema sei und nicht spezifisch auf Bern bezogen werden könne. Zudem befürchtet die Regierung, dass zusätzliche Rechenzentren, die ebenfalls hohe Mengen an Energie verbrauchen, in Konkurrenz um die Stromversorgung treten könnten.
Die Regierung wies darauf hin, dass es im Kanton Bern keine ungenutzte Energie gebe und dass zukünftige Überproduktionen durch Speichertechnologien aufgefangen werden sollten. Sie betonte, dass die Marktdynamik die Nutzung der Vorteile des Bitcoin-Minings vorantreiben würde, ohne dass eine staatliche Intervention notwendig sei.
Abstimmung und Ausblick
Trotz der Bedenken des Regierungsrats stimmte der Grosse Rat mit einer deutlichen Mehrheit für den Antrag. Dies zeigt, dass sich das Narrativ rund um Bitcoin im Wandel befindet und dass eine zunehmende Akzeptanz für die Integration von Bitcoin-Mining in die Energiepolitik besteht.
Mit der Abstimmung hat der Regierungsrat nun den Auftrag erhalten, das Thema vertieft zu prüfen und einen Bericht zu erstellen. Die Entwicklung in diesem Bereich wird weiterhin aufmerksam verfolgt werden, insbesondere die weiteren Vorstöße der „Parlamentarischen Gruppe Bitcoin“.