Gary Gensler, der amtierende Vorsitzende der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC), hat angekündigt, sein Amt am 20. Januar 2025 niederzulegen. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend, da in den letzten Tagen bereits Spekulationen über einen möglichen Rücktritt aufgetaucht waren. Gensler, der seit April 2021 im Amt ist, war eine polarisierende Figur, insbesondere in der Krypto-Community, und hinterlässt ein gemischtes Erbe.
Wichtige Erkenntnisse
- Gary Gensler wird am 20. Januar 2025 von seinem Posten zurücktreten.
- Seine Amtszeit war geprägt von intensiven Debatten über Krypto-Regulierung.
- Hester Peirce gilt als mögliche Nachfolgerin und Kritikerin von Genslers Politik.
Gensler äußerte in einer Pressemitteilung seinen Dank an Präsident Biden und betonte, dass die SEC ihre Aufgaben erfüllt habe, indem sie das Gesetz ohne Furcht oder Gefälligkeit durchgesetzt habe. Er hob die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und anderen Regulierungsbehörden hervor.
Genslers umstrittene Amtszeit
Genslers Zeit als SEC-Vorsitzender war von Anfang an von Kontroversen geprägt. Er war bekannt für seine strenge Haltung gegenüber unregulierten digitalen Vermögenswerten und leitete bedeutende rechtliche Schritte gegen große Krypto-Börsen wie Kraken und Coinbase ein. Dabei verfolgte er die Strategie, digitale Token – mit Ausnahme von Bitcoin – als Wertpapiere zu klassifizieren.
Diese Maßnahmen führten zu heftiger Kritik aus der Krypto-Community, die einen Mangel an klaren Regeln und Vorgaben bemängelte. Während Bitcoin-Befürworter Genslers Unterscheidung zwischen Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten teilweise unterstützten, sahen viele in der Krypto-Branche seine Politik als hinderlich an.
Erfolge und Herausforderungen
Trotz der Kritik konnte Gensler auch einige Erfolge verzeichnen, die ihm in der Bitcoin-Community teilweise Anerkennung einbrachten. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle bei der Genehmigung der ersten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA, die im Januar dieses Jahres genehmigt wurden. Dies gilt als Meilenstein für die Akzeptanz von Bitcoin in den traditionellen Finanzmärkten.
Dennoch bleibt die Bewertung seiner Amtszeit gespalten. Der neu gewählte US-Präsident hatte sogar mit der Drohung, Gensler nach seinem Sieg zu entlassen, um Wählerstimmen geworben.
Ausblick auf die Nachfolge
Mit Genslers Rücktritt richtet sich der Blick auf mögliche Nachfolger. Hester Peirce, ein Mitglied der SEC-Kommission und Kritikerin von Genslers Krypto-Politik, wird als aussichtsreiche Kandidatin gehandelt. Peirce, auch bekannt als „Crypto Mom“, hat sich für klare und innovationsfreundliche Regeln eingesetzt und Genslers Ansatz der „Regulierung durch Durchsetzung“ kritisiert.
Sollte Peirce den Vorsitz übernehmen, könnte dies eine signifikante Kurskorrektur in der SEC-Politik bedeuten. Ob sie tatsächlich den Posten erhält, bleibt jedoch unklar, da die Behörde bisher keine Stellungnahme dazu abgegeben hat.
Fazit
Gary Gensler hinterlässt ein gemischtes Erbe. Während er sich konsequent für den Schutz der Anleger vor Betrug und Marktmanipulation einsetzte, war seine strenge Regulierungspolitik in der Krypto-Community umstritten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die SEC unter neuer Führung entwickeln wird und ob eine Anpassung der Regulierungspolitik in der Krypto-Branche bevorsteht.