JPMorgan hat in einer neuen Analyse darauf hingewiesen, dass Bitcoin im Vergleich zu Gold unterbewertet sein könnte. Die Bank prognostiziert, dass der Wert von Bitcoin auf bis zu 165.000 US-Dollar steigen könnte, wenn sich der sogenannte "Debasement-Trade" weiter verstärkt. Diese Einschätzung basiert auf einer Volatilitätsbereinigung im Vergleich zu Gold und kommt zu einer Zeit, in der die Nachfrage nach beiden Vermögenswerten steigt.
Wichtige Erkenntnisse
- Bitcoin könnte laut JPMorgan bis zu 165.000 US-Dollar wert sein, was einer Steigerung von etwa 40 % gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht.
- Diese Prognose ergibt sich aus einem Vergleich der Marktkapitalisierung von Bitcoin mit der von Gold, bereinigt um die relative Volatilität.
- Der "Debasement-Trade", bei dem Anleger nach Absicherungen gegen die Entwertung von Fiat-Währungen suchen, treibt die Nachfrage nach Bitcoin und Gold an.
- Obwohl JPMorgan keine feste Vorhersage trifft, deutet das Modell auf ein erhebliches Aufwärtspotenzial für Bitcoin hin.
Bitcoin im Vergleich zu Gold
JPMorgan-Analysten schätzen, dass Bitcoin ein "erhebliches Aufwärtspotenzial" hat, insbesondere wenn der "Debasement-Trade" – die Suche nach Vermögenswerten als Schutz gegen die Geldentwertung – an Dynamik gewinnt. Die Berechnung der Bank legt nahe, dass Bitcoin bis zu 165.000 US-Dollar erreichen könnte. Dies würde eine Anpassung der Marktkapitalisierung von Bitcoin um fast 42 % erfordern, um die rund 6 Billionen US-Dollar zu erreichen, die in Goldbarren, Münzen und ETFs investiert sind, wenn man die relative Risikoanpassung berücksichtigt.
Der jüngste Anstieg des Goldpreises hat Bitcoin für Anleger attraktiver gemacht, insbesondere da das Verhältnis der Volatilität von Bitcoin zu Gold unter 2,0 gefallen ist. Dies deutet darauf hin, dass Bitcoin im Verhältnis zu seiner Volatilität stabiler wird, was es zu einer attraktiveren Alternative zu Gold macht.
Der "Debasement-Trade" und Anlegerverhalten
Die Prognose von JPMorgan unterstreicht eine wachsende Verlagerung der Anleger hin zu Vermögenswerten, die als Absicherung gegen die Entwertung von Fiat-Währungen angesehen werden. Diese Strategie, bekannt als "Debasement", hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr erhebliche Summen in Bitcoin- und Gold-ETFs geflossen sind. JPMorgan merkt an, dass zunächst Privatanleger den Trend anführten, wobei die Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs Anfang 2025 die Goldzuflüsse übertrafen. Seit August haben die Goldzuflüsse jedoch aufgeholt, da geopolitische Spannungen und Bedenken hinsichtlich Haushaltsdefiziten das Interesse am gelben Metall erneuert haben.
Die zunehmende Beliebtheit von Bitcoin und Gold spiegelt tiefere wirtschaftliche Ängste wider. Angesichts anhaltender Inflationssorgen, wachsender Staatsdefizite und schwindender Zuversicht in die Unabhängigkeit der Zentralbanken überdenken viele Anleger ihr Vertrauen in Fiat-Geld. Insbesondere in Schwellenländern, wo die Währungsabwertung sichtbarer ist, ist die Attraktivität knapper Vermögenswerte gestiegen.
Bitcoin’s Potenzial als Absicherung
JPMorgan prognostiziert nicht zwangsläufig, dass Bitcoin genau 165.000 US-Dollar erreichen wird. Vielmehr handelt es sich um eine theoretische Übung, die aufzeigt, wo Bitcoin im Verhältnis zu Gold stehen müsste, wenn man die Volatilität berücksichtigt. Dennoch scheint die Rolle von Bitcoin als Portfolioabsicherung mit mehr verfügbaren ETFs, Verwahrungsoptionen und institutionellem Handel stärker zu sein als in früheren Zyklen. Aktuell wird Bitcoin nahe der 120.000-Dollar-Marke gehandelt, was etwa 45.000 Dollar unter dem von JPMorgan’s Modell vorgeschlagenen Wert liegt.
Quellen
- JPMorgan Says Bitcoin Is Undervalued, Sees Path To $165,000, Bitcoin Magazine.