Bitfarms wechselt von Bitcoin-Mining zu KI-Computing.

Bitfarms verabschiedet sich vom Bitcoin-Mining und setzt auf KI-Computing

Nordamerikas einer der größten Bitcoin-Miner, Bitfarms, kündigte eine strategische Neuausrichtung an. Das Unternehmen plant, seine Bitcoin-Mining-Operationen innerhalb der nächsten zwei Jahre schrittweise einzustellen und sich stattdessen auf Hochleistungsrechnen (HPC) und künstliche Intelligenz (KI) zu konzentrieren. Diese Entscheidung spiegelt einen breiteren Trend in der Kryptowährungsbranche wider, da fallende Bitcoin-Preise und schrumpfende Gewinnmargen Miner dazu zwingen, nach stabileren Einnahmequellen zu suchen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Bitfarms stellt seine Bitcoin-Mining-Aktivitäten innerhalb von zwei Jahren ein.
  • Das Unternehmen wird sich auf Hochleistungsrechnen (HPC) und künstliche Intelligenz (KI) konzentrieren.
  • Die erste Anlage, die umgerüstet wird, befindet sich im US-Bundesstaat Washington und soll bis Dezember 2026 fertiggestellt sein.
  • Diese Umstellung könnte laut CEO Ben Gagnon mehr Nettoertrag generieren als das Bitcoin-Mining.
  • Andere Krypto-Miner wie Cipher und Terawulf verfolgen ähnliche Strategien.

Strategische Neuausrichtung auf KI-Infrastruktur

Bitfarms wird seine Mining-Farmen in Nordamerika schrittweise umrüsten, um sich auf GPU-as-a-Service-Angebote und Cloud-Computing-Lösungen zu konzentrieren. Die Anlage im US-Bundesstaat Washington mit einer Leistung von 18 MW wird die erste sein, die vollständig umgewandelt wird. Sie wird mit Nvidia GB300 GPUs und fortschrittlicher Flüssigkeitskühlung ausgestattet. Ein Vertrag über 128 Millionen US-Dollar mit einem großen US-Rechenzentrumspartner sichert die Finanzierung für die notwendige Ausrüstung und Baumaterialien, wobei die Fertigstellung für Dezember 2026 geplant ist.

Potenzial und Finanzielle Aspekte

CEO Ben Gagnon äußerte sich optimistisch über die Umstellung und erklärte, dass die Umwandlung der Washingtoner Anlage in GPU-as-a-Service potenziell mehr Nettoertrag generieren könnte als jemals durch Bitcoin-Mining erzielt wurde. Dies soll eine solide Cashflow-Grundlage schaffen, um Betriebskosten, allgemeine Verwaltungskosten und Schuldendienst zu decken sowie zu den Investitionsausgaben beizutragen, während das Bitcoin-Mining-Geschäft 2026 und 2027 ausläuft. Diese strategische Verlagerung erfolgt vor dem Hintergrund finanzieller Herausforderungen, da Bitfarms im dritten Quartal einen Verlust von 46 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 68 Millionen US-Dollar verzeichnete. Trotz eines Kursrückgangs von etwa 5,7 % im frühen Handel hat sich die Aktie im Jahresverlauf verdoppelt.

Branchenweiter Trend und Risiken

Bitfarms ist nicht allein mit dieser strategischen Neuausrichtung. Unternehmen wie Cipher und Terawulf gehen Partnerschaften mit Investoren wie SoftBank und Google ein, um KI-fähige Rechenzentren zu entwickeln. Diese Unternehmungen ziehen Milliarden an prognostizierten Einnahmen an und erschließen zusätzliches Kapital durch Fremdfinanzierung. Die bestehende Energieinfrastruktur von Bitfarms mit insgesamt 2,1 GW in Nordamerika, die sich in Regionen mit guter Strom- und Glasfaseranbindung befindet, macht die Umstellung von Bitcoin-Mining auf KI-Workloads zu einer natürlichen Erweiterung. Dennoch birgt das Projekt Ausführungsrisiken, darunter mögliche Verzögerungen, Leistungsprobleme bei der Ausrüstung oder eine Unterschätzung der Wirtschaftlichkeit von GPU-as-a-Service.

Quellen