Am vergangenen Freitagabend erreichte der Bitcoin-Kurs nach einem bemerkenswerten Anstieg zu Beginn des Monats fast die 100.000 US-Dollar-Marke. Auf der Krypto-Börse Coinbase wurde ein Höchststand von 99.860 US-Dollar pro BTC verzeichnet. Doch nach einer Schwächephase am Wochenende fiel der Kurs zu Beginn der Woche deutlich, was teilweise auf die üblichen Liquidierungskaskaden im Krypto-Markt zurückzuführen ist, die Preisbewegungen verstärken können.
Wichtige Erkenntnisse
- Bitcoin reagiert empfindlich auf die globale Geldmenge.
- Ein Rückgang der globalen Liquidität könnte den Bitcoin-Kurs weiter belasten.
- Die Korrelation zwischen Bitcoin und der globalen Geldmenge ist in den letzten Monaten stark gestiegen.
Die globale Geldmenge hat in den letzten Wochen leicht abgenommen, was die Frage aufwirft, ob dies den Bitcoin-Kurs weiter nach unten drücken könnte. Über längere Zeiträume zeigt sich, dass Bitcoin sehr sensibel auf die globale Liquidität reagiert. Marktteilnehmer, die auf makroökonomische Variablen setzen, neigen dazu, auf Bitcoin zu setzen, wenn sie annehmen, dass die Geldmenge in den großen Volkswirtschaften mittelfristig steigen wird.
Die steigenden Staatsschulden in den USA und anderen Ländern lassen vermuten, dass die Zentralbanken in naher Zukunft die Zinsen senken und die Geldschleusen öffnen müssen, um die Schulden zu entwerten und den Staaten zu ermöglichen, zu besseren Konditionen Geld zu leihen.
Korrelation zwischen Bitcoin und globaler Geldmenge
- Die Korrelation zwischen Bitcoin und der globalen Geldmenge ist in den letzten zwölf Monaten stark angestiegen.
- Ein Rückgang der globalen Liquidität könnte zu einer Korrektur des Bitcoin-Kurses auf etwa 70.000 US-Dollar führen, was einem Rückgang von etwa 30 % vom Allzeithoch entspricht.
- Solche Korrekturen sind in Bullenmärkten von Bitcoin eher die Norm als die Ausnahme.
Die globale Geldmenge ist in den letzten Wochen um etwa 3 % gesunken, von 108 auf 104,79 Billionen US-Dollar. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die sinkende Geldmenge des Japanischen Yen zurückzuführen, während die Geldmenge in anderen Währungsräumen stabil oder leicht steigend ist.
Ausblick auf die globale Liquidität
Ob der Rückgang der globalen Liquidität den Bitcoin-Kurs weiter belasten wird, ist ungewiss. Die Entwicklung des Bitcoin-Kurses hängt von vielen Faktoren ab, auch wenn die globale Geldmenge langfristig als einer der Hauptkurstreiber gilt. Selbst wenn die Korrelation zwischen Bitcoin und der globalen Geldmenge weiterhin besteht, bedeutet dies nicht zwangsläufig das Ende des Bitcoin-Bullenmarktes.
In Anbetracht der Zinswenden durch die großen Zentralbanken, insbesondere der Federal Reserve, könnte sich das geldpolitische Umfeld in den kommenden Wochen und Monaten weiter verbessern. Solange keine große Wirtschaftskrise bevorsteht, die zu einem Rückgang der Geldmenge führen könnte, ist zu erwarten, dass die globale Liquidität im kommenden Jahr deutlich steigen wird. Selbst im Falle einer Rezession werden die Zentralbanken wahrscheinlich mit Zinssenkungen und Anleihekäufen reagieren, was die globale Geldmenge und damit den Bitcoin-Kurs weiter ankurbeln könnte.
Über den Autor: Tristan ist Chefredakteur bei Blocktrainer.de und beschäftigt sich seit 2020 aktiv mit Bitcoin. Er hat einen Hintergrund in der Volkswirtschaftslehre und hat auch journalistische Erfahrungen außerhalb des Bitcoin-Space gesammelt.